In früheren Beiträgen habe ich ausführlich beschrieben, wie man einen Raspberry Pi als MPD-Server im Netzwerk betreiben kann, um überall in der Wohnung seine Lieblingsmusik oder seinen Lieblingsradiosender zu hören.
Nun bin ich ein großer Fan von Podcasts und möchte diese auch daheim über den Pi anhören. Also muss der Mini-Computer die Abonnements in regelmäßigen Abständen prüfen und die aktuellsten Podcasts herunterladen.
Nachdem erfolgreichen Download werden die neuen Folgen im MPD-Musik Verzeichnis abgespeichert und können dort über den Server abgespielt werden. Das Ganze ist recht einfach zu konfigurieren.
Schritt 1: MPD-Server installieren
Sollen die podcasts über den MPD-Server abgespielt werden, dann ist dieser wie in meinem Beitrag zu installieren und zu konfigurieren.
➡ MPD-Server auf dem Raspberry Pi
Schritt 2: PodGrab installieren und konfigurieren
PodGrab ist ein in Python geschriebenes Programm, dass die Podcasts-Feed überprüft und in die neuste Folge auf die Festplatte des Pi herunterlädt. Das Skript gibt es auf der Seite http://joshua14.homelinux.org/blog/?p=492 zum herunterladen.
Ich habe nach dem Download das Skript in das Musikverzeichnis von meinem MPD-Server kopiert. Solltet ihr den Pfad nicht mehr genau kennen, findet ihr diesen in der Konfigurationsdatei im Verzeichnis /etc/mpd.conf
Das Skript braucht ihr im Normalfall nicht weiter bearbeiten, sondern könnt es gleich verwenden. Hangelt euch also auf der Konsole bis zu dem Verzeichnis durch, wo ihr PodGrab abgespeichert habt und führt den Befehl
python PodGrab.py
aus. Es wird daraufhin die Datenbank PodGrab.db im gleichen Verzeichnis angelegt.
Damit ist PodGrab fertig konfiguriert und kann verwendet werden.
Schritt 3: Podcasts abonnieren
Das Abonnieren von Podcasts geht über die Konsole und ist sehr einfach. In einem Beispiel zeige ich einmal beispielhaft, wie so etwas funktioniert. Ich abonniere mir den Podcast des Computermagazin von B5. Auf der Konsole ist der Befehl einzugeben:
python PodGrab.py -s http://www.br-online.de/podcast/computermagazin/cast.xml

PodGrab legt daraufhin einen neuen Unterordner an und speichert dort den podcast ab.

Schritt 4: MPD-Datenbank aktualisieren
Da nun der Podcast im MPD-Musik-Verzeichnis abgespeichert wurde, muss die Datenbank noch aktualisiert werden. Ohne eine Aktualisierung wird der Podcast nicht angezeigt und kann somit auch nicht abgespielt werden. Der Befehl für die Konsole lautet:
sudo mpc update
Je nach Größe der Musiksammlung kann die Aktualisierung einige Zeit in Anspruch nehmen. Danach findet ihr den Podcast, wie einen ganz normalen Musiktitel bei MPD und könnt diesen Abspielen:

ist absolut technik-begeistert und großer Fan von Linux und Open Source. Raspberry Pi Bastler der ersten Stunde und nach wie vor begeistert von dem kleinen Stück Hardware, auf dem er tolle Projekte umsetzt. Teilt hier seine Erfahrungen mit Nextcloud, Pi-hole, YubiKey, Synology und openmediavault und anderen spannenden IT-Themen. Nutzt Markdown und LaTeX zum Dokumentieren seiner Projekte und Gitea zum Versionieren. Sitzt vor einem 49“ Monitor, nutzt Windows und MacOS zum Arbeiten, Linux auf seinen Servern und virtuellen Maschinen und hört dabei Spotify und MP3s und Radio-Streams über seinen RadioPi.
Wow, sehr gute Idee. Auf sowas bin ich selber noch nicht gekommen 😉 Holst du dir die Podcasts nur mit dem Pi oder hörst du diese auch an? Würde mich interessieren ob man den Pi auch in Verbindung mit einem Audiosystem verwenden kann… Ich hab schon mal was von einem CB Funk Gerät gelesen das man über den Pi verwenden kann…hast du da Ideen oder Erfahrungen mit Audioausgabe?
Hallo Werner,
Ab und zu nutze ich das schon. Die Podcast werden automatisch in ein Verzeichnis heruntergeladen, dass der MPD Server in regelmäßigen Abständen indexiert, damit kann ich dann alles über meine Stereoanlage abspielen. Du kannst das auch alles automatisieren, indem du das Abrufen und das Indexieren via Cron Job machen lässt.
Anleitungen zum Einrichten eines MPD Servers findest du hier im Blog. Steuern kannst du den MPD via Smartphone APP.
Hoffe das hilft dir weiter.
Grüße
Stefan