In einem meiner früheren Beiträge habe kurz darauf hingewiesen, wie man seinen Raspberry Pi als Zugangspunkt zum TOR-Netzwerk nutzen kann ➡ Congratulations. Your Raspberry Pi is configured to Tor. Bei dieser Lösung benötigt man aber eine LAN- und eine WLAN-Verbindung. Diese Lösung ist aber manchmal zu unpraktisch, da man oftmals keinen funktionierenden LAN-Anschluss am Aufstellungsort zur Verfügung hat. AUs diesem Grund habe ich meinen Raspberry nun mit zwei baugleichen WLAN-USB-Sticks ausgestattet und als TOR-Zugangspunkt konfiguriert.
Für die nachfolgende Anleitung habe ich auf zwei Artikel in meinem Blog zurückgegriffen und diese kombiniert
Im ersten Schritt konfigurieren wir den ersten WLAN-Stick. Dazu muss lediglich ein Eintrag in der Konfigurationsdatei für die Schnittstellen erfolgen. Vor jedem editieren einer Datei ist es jedoch sinnvoll ein Backup der Originaldatei anzulegen.
sudo cp /etc/network/interfaces /etc/network/interfaces sudo nano /etc/network/interfaces
In die Datei tragt ihr die folgenden Zeilen ein
auto lo iface lo inet loopback iface eth0 inet dhcp allow-hotplug wlan0 iface wlan0 inet static address 192.168.2.22 netmask 255.255.255.0 gateway 192.168.2.1 wpa-ssid "SSID" wpa-psk "password"
Das Ergebnis sollte so aussehen:
Mit dieser Konfiguration habt ihr immer noch die Möglichkeit über ein LAN-Kabel auf den Raspberry Pi zuzugreifen.
Nach einem Neustart des Pi sollte nun der Schnittstelle wlan0 eine statische IP-Adresse zugewiesen werden über die ihr euch bereits mit dem Raspberry verbinden könnt. Erst wenn dies funktioniert, könnte ihr weitermachen. Prüfen könnte ihr das mit dem Befehl
ifconfig
Im nächsten Arbeitsschritt ist der WLAN Access Point einzurichten. Dazu verwende ich wieder die Anleitung, die adafruit auf ihrer Website zur Verfügung stellt ➡ http://learn.adafruit.com/setting-up-a-raspberry-pi-as-a-wifi-access-point/install-software
ACHTUNG:
Unser WLAN Access Point soll auf dem zweiten WLAN-Stick laufen, deshalb ist in der Anleitung folgendes auszutauschen
- eth0 –> wlan0
- wlan0 –> wlan1
Des Weiteren ist in er /etc/network/interfaces auch eine Kleinigkeit anzupassen. Vor dem wlan1-Eintrag ist allow-hotplug wlan1 einzufügen
sudo nano /etc/network/interfaces
allow-hotplug wlan1 iface wlan1 inet static address 192.168.42.1 netmask 255.255.255.0

Wenn ihr das beachtet, dann sollte alles ohne Probleme funktionieren.
Im letzen Schritt ist die TOR-Software auf dem Pi zu installieren. Auch hier habe ich auf die Anleitung von adafruit zurückgegriffen.
WIe auch im vorherigen Schritt, unbedingt darauf achten, dass ihr die Schnittstellen richtig verwendet.
- eth0 –> wlan0
- wlan0 –> wlan1
Damit mein Raspberry Pi weiter ausgenutzt werden kann, habe ich auch einen MPD-Server installiert, der Musik und Radio wiedergeben kann. Beide Dienste laufen parallel und funktionieren ohne Probleme. Eine Anleitung zum einrichten eines MPD-Servers gibt es ebenfalls hier im Blog ➡ MPD-Server auf dem Raspberry P

ist absolut technik-begeistert und großer Fan von Linux und Open Source. Raspberry Pi Bastler der ersten Stunde und nach wie vor begeistert von dem kleinen Stück Hardware, auf dem er tolle Projekte umsetzt. Teilt hier seine Erfahrungen mit Nextcloud, Pi-hole, YubiKey, Synology und openmediavault und anderen spannenden IT-Themen. Nutzt Markdown und LaTeX zum Dokumentieren seiner Projekte und Gitea zum Versionieren. Sitzt vor einem 49“ Monitor, nutzt Windows und MacOS zum Arbeiten, Linux auf seinen Servern und virtuellen Maschinen und hört dabei Spotify und MP3s und Radio-Streams über seinen RadioPi.
Hallo Stefan,
TOR ist ohne Tor Browser Bundle kontraproduktiv, Stichwort: Browser
Fingerprinting. Das Tor Browser Bundle ist die einzige komplexe
Browsersoftware, die darauf achtet Spuren komplett zu verwischen. In
meinen Augen überwiegt der Nachteil (man muss immer auf de Hut sein sich
nicht ohne SSL einzuloggen) den Vorteil ohne Browser Bundle (man ist
pseudoanonym, da jede ****** Seite(alle) einem ein Cookie umhängen).
Für ein paar Spezialfälle wie Sockets für nicht-Browser ergibt deine
Lösung natürlich Sinn. Beim Browsen steht und fällt TOR aber mit den
Cookies, also bitte nicht das Ding ohne Browser Bundle zum Surfen
bewerben. Das solltest du immer dazuschreiben, gerade in den TOR-Ready
Beiträgen.
PS: Für mich war die Einsicht schmerzhaft, da ich selber einen Raspberry PI TOR-WLAN-Accesspoint gebastelt habe.
PS2: Tor läuft übrigens bald als JS-Plugin im Tor-Browser-Bundle.
Freundliche Grüße,